Die Antwort ist recht einfach. Ein Begriff ist dann ein Begriff, wenn es sich um eine vollständige Handlungsanweisung handelt. Die kürzeste Fassung eines Begriffs ist die Formel. Vorläufer einer
Formel ist ein noch nicht mathematisiertes Kalkül.
Probleme entstehen dann, wenn rein geistige Phänomene als Begriffe beansprucht werden. Ein Paradebeispiel hierzu liefert der Begriff der Bildung, eine eigentümlich deutsche Prägung, die niemand
so genau zu bestimmen weiß. Freilichch kann man es machen wie der Philosph Martin Heidegger und "Bildung" wörtlich nehmen:
' "Bildung" sagt ein Zweifaches: Bildung ist einmal ein Bilden im Sinne der entfaltenden Prägung. Dieses "Bilden" aber "bildet" (prägt) zugleich aus der vorgreifenden Anmessung an einen
maßgebenden Anblick, der deshalb Vor-bild heißt. "Bildung" ist Prägung zumal und Geleit durch ein Bild.'
Das mag theoretisch richtig sein, taugt aber nicht praktisch, denn was "Bild" genau beinhaltet, das bleibt ungesagt. Eine Fülle solcher Ungereimheiten findet sich in der Pädagogik bzw. in den
Erziehungswissenschaften. Dort gelingt es aus gutem Grund nicht. pädagogische Begriffe sauber zu bestimmen. Pädagogisch relevante Phänomene widersetzen sich jeglichen Versuchen einer
Verallgemeinerung.
Pädagogische Begriffe erlauben eigentlich nur Hinweise und müssten im Grunde symbolisch wie Verkehrzeichen dargestellt werden.
Ein Symbol solcher Qualität ist das folgende: