Fühlen als Gegenstand der Vernunft wird vom Verstand in der Regel gemieden, da dieses Phänomen so gut wie als nicht greifbar gilt.
Das liegt vor allem daran, dass sich Gefühle nur schwer sprachlich fassen lassen. Definitionen aber sind Bedingungen der Möglichkeit erfolgreicher Verstandestätigkeit.
In der Vergangenheit galten Gefühle als Rückkopplungen der Bewusstwerdung .
Alles, was wahrgenommen bzw. erfahren wird, wird gefühlsmäßig kommentiert.
Das Gefühl verrät die existentielle Qualität. Stimmungen qualifizieren oder disqualifizieren sinnliche Wahrnehmungen, Einstellungen dagegen geistige Wahrnehmungen.
Obgleich Gefühle als existentielle Gradmesser gelten, werden sie in der Geschichte Abendländischen Denkens kaum berücksichtigt.
Grund solcher Vernachlässigung dürfte der Schwierigkeitsgrad sein, Gefühle zu erfassen.
Gefühle unterscheiden sich von Emotionen. Während Gefühle das Vergegenwärtigen werten, charakterisieren Emotionen den körperlichen, seelischen oder geistigen, spontanen Ausdruck. Lateinisch „emovere“ bedeutet „heraus bewegen, aufwühlen,
Emotionen sind Reaktionen auf sinnliche Reize und/oder geistige Impulse.
Die emotionale Aktivität eines Menschen wird als positive oder negative Ausstrahlung empfunden. Kommunikation wird vor allem emotional übertragen. Das Vorbewusstsein überprüft vor einer ernsthaften Einlassung ultrakurz den Eigenwert einer Begegnung.
Verschiedene Wahrnehmungen werden unterschiedlich reflektiert: körperliche Wahrnehmung durch Empfindung, seelische Wahrnehmung durch Attraktivität und die geistige Wahrnehmung durch Engagement.
Diese drei Konstituenten machen die Befindlichkeit aus.
Sie färben Gedanken gleichsam und entscheiden maßgeblich darüber mit, ob diese überhaupt interessieren.
Etwas das weder gut duftet, attraktiv ist noch ideal erscheint, stößt auf Ablehnung.
Während geistiges Wahrnehmen sprachlich reflektiert wird, geschieht seelisches Wahrnehmen bildlich.
Dreifaches Reflektieren, nämlich physisch, psychisch und metaphysisch macht ganzheitliches Denken aus.
In der Struktur des Bewusstseins werden diese Momente ultrakurz-, kurz- und langzeitig organisiert als physisch attraktiv, psychisch emotional und geistig ideal unterschiedlich dominant.
Interessant ist, dass diesem 3-Tupel bzw. dreifachem Bewusstwerden keine Eigenständigkeit der Reflexion zuerkannt wird.
Lediglich im religiösen Bereich scheint dies als Allgegenwart einer göttlichen Dreieinigkeit hervor. Hier hat intuitive Fantasie etwas zum Vorschein gebracht, was ansonsten verborgen bleiben würde.
Das Unbewusste hat dafür einen Glauben geboren, da das Bewusstsein dies wissentlich nicht zu erschließen vermag. Die Geburt Gottes wird im Untergrund der Realität inszeniert.