Europauniversität Flensburg Prof.Dr.habil. Wolfgang F. Schmid
 Europauniversität Flensburg           Prof.Dr.habil. Wolfgang F. Schmid

Vorweg

Die Geburt Gottes verdankt sich einem„Aesthetic sense error“.

 

Denken vollzieht sich wesentlich als inneres Bilderleben, und zwar 

als:

Bilder-Leben der Vorstellungskraft

und

Bild-Erleben der Vernunft.

 

Das Bilder-Leben der Fantasie beruht auf Kompositionen von Wünschen, Träumen und/oder Erfahrungen. Diese erzeugen Vorstellungen, die das Verhalten anleiten.

 

Das Bild-Erleben der Vernunft bewertet dieses Vorgehen emotional und regelt dieses gewissenhaft.

 

 

 

Gewissen bedeutet die durch Erziehung und Bildung erworbene Menge von Werten und Normen, von Geboten und Verboten, von Regeln und Gesetzen.

 

Während der Vergegenwärtigung werden deren Inhalte mit denen des Gewissens abgeglichen und als Antizipation aufbereitet. Einer Handlung vorweg lässt sich das geplante Verhalten wie in einem Videoclip betrachten. Man kann das sehen, was man zu tun beabsichtigt. 

 

Diese Vorsicht zeitigt, dass sich verständliches Bewusstwerden in Bildern vollzieht. Sobald Bilder fehlen, entstehen Verständnislücken. Erklären bedeutet dementsprechend in Bildern klären, worauf es ankommt.

 

Weil sich das Gehirn sofort zu langweilen beginnt, wenn es sich mit an Bilder armen Inhalten beschäftigen soll, erweist es sich als unbedingt vorteilhaft, Darstellungen bilderreich zu inszenieren.

 

Wird ein Satz als Ausdruck eines Gedankens bezeichnet, dann wird dadurch nichts darüber ausgesagt, was einen Gedanken eigentlich ausmacht.

 

Wird dagegen ein Gedanke als Videoclip im Kopfkino vorgestellt, dann wird sofort klar, dass er ein Ereignis beinhaltet.

 

Und „Kopfkino“ gestaltet aus „Bewusstsein“ ein Bild. Diese Vorstellung aber reicht nicht mehr aus, wenn man erfahren will, wie genau 

 

es im Bewusstsein zugeht. Soll das erreicht werden, dann muss das Ich zum Besucher werden, um das Bewusstseinsinnere betrachten zu können.

 

Das lässt sich erreichen, indem das Bewusstsein als „Gedankenlabor“ inszeniert wird.