Europauniversität Flensburg Prof.Dr.habil. Wolfgang F. Schmid
 Europauniversität Flensburg           Prof.Dr.habil. Wolfgang F. Schmid

Visionen

Visionen vergegenwärtigen Utopien, also Vorstellungen, die noch nicht verwirklicht werden (konnten).

 

Visionen sind Fantasiegebilde, die oftmals Wunschträume verwirklichen.

Die Vision des Moses

Die vielleicht bekannteste und zugleich frühest überlieferte Vision ist die des Moses (8. Jh. v. Chr.). Es ist die Vision vom brennenden Dornbusch. Es wird in der Bibel erzählt, dass Moses viele Jahre die Herden seines Schwiegervaters Jitro hütete.

Eines Tages weideten die Schafe und Ziegen auf den saftigen Weiden an den Hängen des Berges Sinai. Moses blickte in die Ferne, und er traute seinen Augen nicht. 

Er erblickte einen brennenden Busch, der nicht verbrannte. Neugierig näherte sich Moses.
 
Da hörte er plötzlich eine Stimme. Sie kam aus dem brennenden Busch und sagte: "Zieh deine Schuhe aus, Mose! Du stehst auf heiligem Boden." 
Moses spürte intuitiv, dass es Gott war, der zu ihm sprach. 
Er gehorchte, und Gott sagte: "Ich bin, der ich bin. 

Ich bin der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Ich habe die Klagen und Bitten meines Volkes gehört, das in Ägypten in der Sklaverei lebt. Und ich werde es retten. Du Mose, sollst es aus Ägypten in ein Land führen, das ich den Nachkommen Abrahams versprochen habe. In diesem Land werden Milch und Honig fließen. Und dich Moses, sende ich nun zum Pharao."

Dieser Auftrag ist für einen Hirten in der Wüste nicht gerade naheliegend. Offenbar ist allen Visionen gemeinsam, dass sie Menschen überraschen, die über die Kraft verfügen, ihnen zu entsprechen.

Moses machte erst gar nicht den Versuch, sich als Hirte darzustellen, der dazu nicht in der Lage ist, weil er ja nichts gelernt und aus sich gemacht habe und nur ein dummer Hirte geblieben ist.

Wahrscheinlich „schreckt“ vor Jammerlappen selbst Gott „zurück“. 

 

Gott

Als Vision repräseniert sich Gott sowohl sprachlich als auch bildlich.

 

Visionen werden als Bilderleben bewusst und erfahren, nämlich als Bilder-Leben der Fantasie und Bild-Erleben des Gefühls.Als Gott (weiblich: Göttin) oder Gottheit wird meist ein übernatürliches Wesen bezeichnet, das über eine große und nicht naturwissenschaftlich beschreibbare transzendenteMacht verfügt.

 

Im Verständnis von MythologienReligionenund Glaubensüberzeugungen werden einem Gott oder mehreren Göttern besondere Verehrung zuteil und besondere Eigenschaften zugeschrieben, darunter oft die Eigenschaft, erster UrsprungSchöpfer oder Gestalter der Wirklichkeit zu sein.

 

Auch Vorstellungen einer nicht wesenhaften, unpersönlichen „göttlichen Kraft“ werden bisweilen – aus fehlendem Verständnis für fremde Religionen oder aus Vereinfachungsgründen – als Gott bezeichnet.

Mit Gott ohne weitere Bestimmung wird meist ein allumfassender Gott bezeichnet. Auch die Metaphysik beschäftigt sich mit der Frage nach den Eigenschaften und der Existenz eines solchen Gottes.